Polyzystisches Eierstock Syndrom und Infertilität
Das Polyzystische Ovar – Syndrom (PCOS) zeigt sich generell bei Frauen mit Unregelmässigkeiten in der Menstruation, verstärkter Behaarung sowie Adipositas. Die eigentliche Ursache ist nicht bekannt. Sie zeigt sich mit der abweichung im monatlichen Zyklus.
Der Vergleich mit Zysten ist allerdings ein falscher Vergleich. Frauen denken, dass in ihren Eierstöcken viele Zysten vorhanden sind. Hierbei werden allerdings nicht viele Zysten, sondern viele Eizellen gemeint. Sie tritt bei ungefähr 1 von 10 Frauen auf und kann bei jungen Familien, die einen Kinderwunsch haben, Probleme bereiten. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung wird auch mit fortschreitendem Alter Diabetes und Herzkrankheiten sowie einige andere Krankheiten verhindern.
Symptome und Befunde
Unregelmässigkeiten in der Menstruation sind eines der häufigsten Symptome. Mit Unregelmässigkeiten wird ein Zyklus länger als 35 Tage bezeichnet. Das Problem kann sich in der Pubertät mit der ersten Regelblutung einstellen und kann sich auch viel später mit der Gewichstzunahme zeigen. Erhöhte androgene Symptome. Erhöhte Behaarung im Gesicht, auf der Brust, auf dem Bauch, auf dem Rücken, auf dem Oberschenkel und auf den Armen (Hirsutismus), Anstieg der Pickelanzahl sowie Haarausfall im männlichen Stil. Aber es ist nicht immer der Fall, dass Frauen, die am Polyzystischen Ovar-Syndrom leiden, alle diese Symptome haben müssen.
Vergrösserte Eierstöcke und Eizellen in grosser Anzahl. Ist generell ein Befund nach der Ultraschalluntersuchung. Aber eine erhöhte Anzahl von Eizellen ist nicht immer das Polyzystische Ovar-Syndrom.
Kinderlosigkeit. Da das Polyzystische Ovar-Syndrom zu Unregelmässigkeiten der Menstruation und des Eisprungs führt, kann dies eine Ursache für Infertilität sein. In den USA ist es die häufigste Ursache für Infertilität bei der Frau.
Adipositas. Bei der Hälfte der Frauen, die am Polyzystischen Ovar-Syndrom, besteht die Neigung zur Gewichtszunahme. Die Verfettung ist vor allem an der Hüfte, im Bauch- und Brustbereich.
Diabetes Vorstufe oder Typ II Diabetes. Die Diabetes Vorstufe wird als Glukosetoleranz Störung bezeichnet.
Acanthosis nigricans. Sind dunkelfarbige, samtige Hautflecken, die sich am Hals, unter den Achselhöhlen, im Genitalbereich, unter der Brust oder im Nacken zeigen. Sind selten.
Andere Symptome: Zusätzlich zu den oben genannten Symptomen, kann bei den betroffenen Frauen Bluthochdruck, ein erhöhter Cholesterinspiegel, ein erhöhter C reaktif Proteinspiegel (kann mit Herzerkrankungen zusammenhängen), Leberschäden und Schalfapne beobachtet werden.
Warum bekommt man das Polyzystische Ovar-Syndrom?
Zuallerst, man erkrankt nicht am Polyzystischen Ovar-Syndrom, man wird mit dem Polyzystischen Ovar-Syndrom geboren. Diese Struktur des Eierstocks ist mit Ihrer Geburt bei Ihnen vorhanden. Mit der Funktionsaufnahme ab Beginn der Pubertät, wird das Syndrom ersichtlich.
Bei Frauen, die am Polyzystischen Ovar-Syndrom leiden, verändert sich die Abgabe der FSH und LH Hormonspiegel, Androgene hingegen verden zuviel produziert. Der Eisprung findet im Vergleich zu normalen Frauen viel weniger (Oligo-Ovulation) oder gar nicht statt (Anovulvation). Wenn kein Eisprung stattfindet, ist die Menstruation unregelmässig oder findet gar nicht statt. Auch wenn die genaue Ursache nicht ganz genau bekannt ist, haben manche Untersuchungen gezeigt. Auch geht man davon aus, dass einige genetische Faktoren bei der Entwicklung von PCOS eine Rolle spielen
Wie wird die Diagnose gestellt?
Leider gibt es für die Diagnose von PCOS keinen speziellen Test. Die Diagnose wird meistens mit dem Vorhandensein von einigen Symptomen sowie dem Ausschliessen von anderen Diagnosen gestellt. Deshalb erhalten manche Patientinnen von verschiedenen Ärzten verschiedene Diagnosen.
Bei einem Bluttest werden die LH, FSH, 17-Hydrxyprogesteron, Prolaktin, TSH, Testesteron, DHEA Sulfat, der Blutzuckerspiegel auf nüchternem Magen, Cholesterin sowie Triglyzeridewerte gemessen.
Ultraschall: Die vergrösserten Eierstöcke und die Aufreihung der Einzellen wie bei einer «Perlenkette» sind bei der Diagnose behilflich.
Therapie und Medikamente
Das Polyzystische Ovar-Syndrom ist keine Krankheit, sondern ein strukturelles Anderssein des Körpers. Deshalb sollte nicht erwartet werden, dass es mit der Einnahme von Medikamenten für eine bestimmte Zeit, ganz verschwinden wird. Bei der Therapie wird das hervorstechende Hauptproblem, sei es Infertilität, Hirsutismus, Akne oder erhöhtes Gewicht vorrangig behandelt. Aber es sollte nicht vergessen werden, dass mit dem Absetzen der Medikamente die Symptome wieder zurückkehren werden.
Medikamente für die Regelmässigkeit der Menstruation
Die Antibaby Pille in geringer Dosierung und Präparate in Kombination mit synthetischen Östrogenen sowir Progesteron können die Produktion von Androgenen verringern und sind dabei behilflich, die Regelmässigkeit der Menstruation zu gewährleisten. Dies wird gleichzeitig das Risiko für endometrialen Krebs senken.
Das Metformin, welches bei Diabetes verwendet wird, schützt gleichzeitig gegen die Veranlagung für Krebs und ist auch beim Eisprung behilflich. Es hat sich auch gezeigt, dass es die Androgenwerte senken kann.
Chirurgie
In Fällen, wo eine langzeitige Medikamenteneinnahme nicht erwünscht ist, wird mit Hilfe einer laparoskopischen Operation ein Teil der Eizellen im Eierstock vernichtet. Hiermit wird angenommen, dass die nun normale Anzahl der Eizellen ein normales, hormonelles Umfeld schaffen und dies somit auch den Eisprung erleichtert.
Das Verhindern von übermässiger Behaarung
Neben verschreibungspflichtigen Medikamenten, die zu diesem Zweck verwendet werden, gibt es noch eine Vielzahl von anderen Optionen. Waxing, Enthaarungscremes sowie Lotionen und Gels können auch für den gleichen Zweck verwendet werden. Die anhaltende Eflornitin Creme kann vor allem gegen die Behaarung in der Gesichtspartie vom Arzt empfohlen werden. Für eine anhaltende Epilation können folgende Methoden empfohlen werden:
Nadelepilation: Ist als Nadelepilation bekannt. Eine ganz feine Nadel wird bis zur Haarwurzel hinengeschoben und um das Haarfolikel abzutötten, wird ein elektrischer Strom verabreicht. Ist für kleinere Partien am Körper geeignet, weil grössere Flächen eine Vielzahl von Sitzungen und viel Zeit benötigen würden. Selten entstehen Wundnarben oder Hautinfektionen.
Laser-Haarentfernung. Laser-Haarentfernung, die mit den Augen ersichtlich ist. Ist bei kurzen Haaren, die mit dem Auge gesehen werden können, effektiv. Für das Zeilgebiet könnten mehr als eine Sitzung notwendig sein. Innerhalb einiger Monate wird sich der Haarwuchs um ein Drittel oder mehr verringert haben. Selbst bei mehreren Sitzungen zur Haarentfernung, kann ein gewisser Haarwuchs beobachtet werden, aber die neu wachsenden Haare werden hellfarbig und dünn sein.
Schwangerschaftstherapie
Bei Frauen, die sich ein Kind wünschen, kann eine Therapie zur Stimulation des Eisprungs notwendig sein. Zu diesem Zweck kann Clomifenzitrat alleine oder in Kombination mit Metformin eingenommen werden. Da eine Mehrlingsschwangerschaft sowie eine Wasseransammlung sehr gering sind, befinden sie sich unter den sicheren Medikamenten. Die Verfolgung der Eizelle per Ultraschall sowie Benutzung der Spritze für den Eisprung, werden die Chance auf eine Schwangerschaft erhöhen. Bei Fällen, wo man keine Antwort auf Pillen erhalten hat, kann eine Therapie für die Eizellenreifung per Spritze angewendet werden. Die Schwangerschaftsraten als auch die Raten für Mehrlingsschwangerschaften sind im Vergleich zu Pillen etwas höher und die Therapie muss unbedingt unter ärztlicher Kontrolle durchgeführt werden. Bei Frauen, wo nur die Eizellenreifung nicht ausreichend ist, kann man zur Insemination oder zur künstlichen Befruchtung übergehen.
Die Medikamente in Spritzenform werden 10-14 Tage benutzt. Es gibt verschiedene Formen, die unter die Haut oder in den Muskel gespritzt werden. Die Dosierung hängt mit den Eigenschaften der Frau zusammen.
Bei Frauen, wo nur die Eizellenreifung nicht ausreichend ist, kann man zur Insemination oder zur künstlichen Befruchtung übergehen.
Ernährung und Diät
Für die Überwachung des Gewichtes können verschiedene, wiedersprüchliche Anweisungen von den Medien, Unterstützungsgruppen sowie Gesundheitsexperten kommen. Die Uneinigkeit beruht vor allem auf Kohlenhydraten.
Zum Beispiel wurde angenommen was wiederrum dazu führen würde, dass der Zuckerspiegel, der in die Zellen eindringt, niedrig sein würde. Allerdings führt die Verminderung der aufgenommenen Kohlenhydratmenge zur Erhöhung von Fettsäuren und dem Cholesterinwert im Blut, was wiederrum das Risiko für Herzerkrankungen erhöht. Deshalb wird eine Begrenzung viel hilfreicher sein als ein totaler Veruzicht. Bei der Diät sollten komplexe Kohlenhydrate mit einem hohen Ballaststoffwert ausgesucht werden. Ballaststoffreiche Lebensmittel werden langsamer verdaut und der Blutzuckerspiegel steigt langsamer an. Die meisten Frauen kennen zwar diese Information, aber sehr viele wissen nicht, welche Lebensmittel reich an Ballaststoffen sind. Bulgur, Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Gerste, dunkler Reis sowie weisse Bohnen befinden sich in dieser ballaststoffreichen Gruppe. Einfache Kohlenhydrate wie übermässiger Saft, Snacks, Kuchen, Zucker sowie Eiscreme sollten begrenzt werden.
Treiben Sie Sport
Sport hilft dabei, den Blutzuckerspiegel niedrig zu halten.
Resultat
Das Polyzystische Ovar-Syndrom(PCO) ist keine Krankheit, sondern eine strukturelle Besonderheit des Körpers. Deshalb ist es nicht möglich, von einer bestimmten Therapieform zu sprechen. Das Problem, welches im Vordergrund ist, sollte therapiert werden.